Kieferorthopädische Behandlung von Kindern und Jugendlichen

Schon im Alter von 4 – 5 Jahren empfiehlt es sich, die Gebissentwicklung beim Kieferorthopäden kontrollieren zu lassen. Denn bestimmte Fehlentwicklungen lassen sich gerade jetzt gut bremsen und können in die richtige Richtung gelenkt werden. Im Regelfall beginnen kieferorthopädische Behandlungen dann im Alter von 9-10 Jahren – in der zweiten Zahnwechselphase. Aber auch nach abgeschlossenem Zahnwechsel können noch Zahnfehlstellungen korrigiert werden.

Schöne und gesunde Zähne – bis ins hohe Alter. Dieses Ziel verfolgen wir für unsere Patienten. Die moderne Kieferorthopädie gibt uns hier zahlreiche Möglichkeiten effektiv und zeitgleich schonend zu behandeln. Unser Therapieansatz sieht vor, möglichst ohne gravierende Eingriffe eine natürliche Entwicklung zu fördern – für eine individuelle Ästhetik!

Funktionskieferorthopädische Maßnahmen setzen dabei auf körpereigene Kräfte und können ohne große Belastung viele Fehlentwicklungen therapieren. Durch die Förderung der individuellen Entwicklung können wir in den allermeisten Fällen die Entfernung bleibender Zähne vermeiden, Therapien mit festsitzenden Apparaturen auf ein zeitliches Mindestmaß beschränken und Schäden an der Zahnsubstanz vermeiden. Die funktionelle Orientierung hilft ebenfalls dabei, die Kau- und Gebissfunktion auf die Gelenke abzustimmen. Dies schafft die optimale Voraussetzung für den langfristigen Erhalt eines gesunden und schönen Gebisses. Außerdem hilft eine funktionsorientierte Behandlung eventuelle Kiefergelenkserkrankungen vorzubeugen.

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Der richtige Beginn

Die meisten kieferorthopädischen Behandlungen werden im 10. oder 11. Lebensjahr begonnen. Dann setzt der Zahnwechsel im Seitenzahngebiet ein und das Körperwachstum erfährt einen Schub – eine gute Voraussetzung für kieferorthopädische Maßnahmen.

Bei bestimmten Fehlentwicklungen ist ein früherer Behandlungsbeginn erforderlich. Wenn z.B. der Unterkiefer zu schnell wächst und vor dem Oberkiefer steht. Oder aber bei einer ausgeprägten Stufe zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen. Auch bei frühzeitigem Milchzahnverlust sollte mit einfachen Maßnahmen der Platz für die bleibenden Zähne gehalten werden. Aber auch ein späterer Beginn, also nach dem 10. Lebensjahr ist denkbar. Dies ist z.B. der Fall, wenn es in erster Linie um die Ausformung der Zahnbögen – z.B. bei Engständen – geht. Generell empfiehlt es sich, den Kieferorthopäden frühzeitig – also schon vor dem Zahnwechsel – aufzusuchen, sodass Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und therapiert werden können. Oftmals kann mit relativ kleinen Maßnahmen ein späterer großer Behandlungsaufwand vermieden werden.

Beratung + Diagnostik

Dein erster Termin bei uns ist ein Beratungsgespräch. Hier stellen wir fest, ob deine Zahn- und Kieferentwicklung natürlich verläuft und ob die Kau-, Atem und Sprachfunktion beeinträchtigt ist. Ist eine Behandlung angeraten, steht am Anfang die Erstellung diagnostischer Unterlagen.

Es werden Fotos, Abdrücke und Röntgenaufnahmen gefertigt, wobei wir durch Verwendung modernster bildgebender Verfahren (digitale Röntgentechnik) mit minimaler Strahlenbelastung auskommen.Nach Auswertung der diagnostischem Unterlagen erfolgt die individuelle Behandlungsplanung. Großen Wert legen wir auf eine sorgsame Abwägung von Nutzen und Aufwand und natürlich auf eine ausführliche Aufklärung über Kosten und Risiken.

Therapie

Abhängig vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns und von der individuellen Zahn- bzw. Kieferfehlstellung kommen unterschiedliche Behandlungsmittel zum Einsatz. Ist der Zahnwechsel im Seitenzahngebiet noch nicht beendet, werden meist herausnehmbare Apparate verwendet.

Mit sogenannten funktionskieferorthopädischen Geräten wird das Wachstum der Kiefer gefördert und in die richtige Richtung gelenkt. Gleichzeitig kann mit herausnahmbaren Behandlungsmitteln auch die Kieferbreite reguliert werden, wodurch insbesondere bei Engständen und Platzmangelsituationen die Voraussetzung für den Erhalt aller bleibender Zähne geschafft werden kann. Nach Beendigung des Zahnwechsels kommen – abhängig vom Behandlungsziel und dem Erfolg einer Therapie mit herausnehmbaren Geräten – auch festsitzende Apparate oder dünne Kunststoffschienen (z.B. Invisalign oder Clear Aligner) zum Einsatz. Hiermit können gezielt Fehlpositionen einzelner Zähne behandelt werden und es kann eine funktionelle Beziehung zwischen Ober- und Unterkiefer hergestellt werden.

Erfolgreiche kieferorthopädische Behandlung

Der übliche Zeitpunkt für Korrekturen

Mit 9 – 10 Jahren setzt im Regelfall der Zahnwechsel im Seitenzahngebiet ein. Zu diesem Zeitpunkt kann auch das Kieferwachstum gut beeinflusst werden. Selbstverständlich ist auch der Beginn im Teenie-Alter kein Problem: Nach Abschluss des Zahnwechsels, also mit ca. 12 Jahren, kann immer noch kieferorthopädisch behandelt werden. Diese Behandlung ähnelt in vielen Belangen der von erwachsenen Patienten. Hier wird größtenteils mit festsitzenden Spangen gearbeitet.

Doch schiefe Zähne sind kein Schicksal!

Welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es?

Herausnehmbare Zahnspange

Herausnehmbare Zahnspange

Herausnehmbare Behandlungsmittel werden zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. Der Platzhalter, der zumeist nach frühzeitigem Milchzahnverlust verwendet wird, hilft, den Platz in den Kiefern für die bleibenden Zähne zu erhalten. Er verhindert das Backenzähne nach vorne kippen. Mit so genannten aktiven Platten können z. B. Zahnbögen in der Breite nachentwickelt werden und in begrenztem Maße auch Einzelzahnpositionen beeinflusst werden. Funktionskieferorthopädische Geräte werden eingesetzt, um Wachstum zu fördern oder zu begrenzen. Gerne verwenden wir hierfür den Bionator, den Fränkel oder den Twinblock. Eine besondere Form herausnehmbarer Behandlungsgeräte sind aktive Kunststoff-Aligner. Mit diesen können auch Einzelzahnpositionen gut korrigiert werden. Diese Bewegungen grenzen insgesamt die Möglichkeiten der herausnehmbaren Geräte ein.

Festsitzende Zahnspange

Zahnspange festsitzend

Mit festsitzenden Behandlungsmitteln sind wir in der Lage, exakte körperliche Zahnbewegungen durchzuführen. Der Einsatz fester Behandlungsmittel ist z. B. zur Korrektur von fehlpositionierten oder gedrehten Zähnen notwendig. Ebenso zur Durchführung großer Bewegungen, wie sie z. B. bei Lückenöffnungen oder Lückenschluss notwendig sind. Wir legen großen Wert darauf, die Therapie mit festsitzenden Behandlungsmitteln zeitlich überschaubar und mit möglichst schwachen Kräften durchzuführen. Um einerseits Zahnschädigungen vorzubeugen, und andererseits möglichst schmerzarm zu therapieren. Gute Mundhygiene, regelmäßige Kontrolltermine in unserer Praxis und die Versiegelung des Bracketumfeldes minimieren die Gefahr oberflächlicher Zahnschäden.

Unsichtbare Zahnspange

Unsichtbare Zahnspange

Die feste Spange von innen ist bis auf ein leichtes Schimmern durch den Zahnschmelz hindurch – von außen unsichtbar. Wir arbeiten mit den Marktführung incognito und WIN und setzen diese Geräte auf Wunsch insbesondere bei Erwachsenen Patienten ein. Eine Alternative hierzu sind die von außen kaum wahrnehmbaren aktiven Kunststoff-Aligner. Mit diesen werden Schritt für Schritt die Zähne von der Ausgangsposition in die Zielposition bewegt. Wir arbeiten mit Alignern der Firma Invisalign und mit Clear-Alignern. Sehr ästhetisch und effektiv sind von außen angebrachte Keramikbrackets. Diese setzen wir zu meist bei heranwachsenden bzw. jugendlichen Patienten ein.

Bionator

Bionator

Der Bionator ist ein herausnehmbares funktionskieferorthopädisches Gerät, dessen Wirkungsweise der ganzheitlichen Philosophie seines Erfinders, Prof. Balters folgt. Während der Wachstumsphase können Kieferfehlstellungen korrigiert werden und damit einhergehend eine bessere Körperhaltung, Atmung und Belüftung der Nebenhöhlen gefördert werden. Durch langjährige Behandlung mit dem Bionator ist uns eine besonders umweltverträgliche Herstellung mit körperverträglichen Kunststoffen und nicht allergisierenden Metallen wichtig.

Begleittherapie

Begleittherapie

Durch kieferorthopädische Maßnahmen finden Veränderungen im Mund- und Kieferbereich statt. Muskulatur, Zunge und Sprache müssen sich an diese Situation gewöhnen. Vor allem in den Fällen, in welchen Zunge und Muskulatur die Zahnfehlstellung mitverursacht haben, ist oftmals eine logopädische Begleittherapie angezeicht. Ebenso ist in bestimmten Fällen auch eine physiotherapeutische oder osteopathische Begleittherapie sinnvoll. Dies ist aber von der individuellen Entwicklung der Patienten abhängig. Auf jeden Fall sind regelmäßige Zahnarztbesuche während der kieferorthopädischen Therapie notwendig, insbesondere für die prophylaktische Begleitbehandlung zur Vermeidung von Zahnschäden und als Voraussetzung für den dauerhaften Zahnerhalt.

Investition

Für privat versicherte Patienten legt der Versicherungsvertrag fest, in welchem Umfang kieferorthopädische Behandlungen bezuschusst werden. Vor Behandlungsbeginn sollte ein Kostenvoranschlag erstellt und der Versicherung vorgelegt werden, sodass eine Kostenklarheit besteht. Für gesetzlich versicherte Patienten gilt, dass die Krankenkasse sich an den Kosten der Korrektur von vielen Zahnfehlstellungen beteiligt. Allerding gibt es eine Reihe von Fällen, deren Behandlung medizinisch sinnvoll ist, die allerdings alleine vom Versicherten getragen werden müssen – sofern keine private Zusatzversicherung abgeschlossen wurde. Wir prüfen die Zahnfehlstellungen und beurteilen anhand der gesetzlich festgelegten Indikationsgruppen, ob und in welchem Umfang sich die Kasse an den Behandlungskosten beteiligt. Wenn die Zahn- und Kieferfehlstellungen nicht innerhalb der Vorgaben der Krankenkassen liegen, sprechen wir mit Ihnen darüber. Sie entscheiden, in welchem Rahmen Sie Ihr Kind behandeln lassen möchten und wissen vor Behandlungsbeginn was Sie dafür investieren. Auch über Teilzahlungsmodalitäten informieren wir Sie gerne. Wenn die Behandlung Ihres Kindes aus der Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen herausfällt, muss nicht auf ein strahlendes Lächeln und schöne Zähne verzichtet werden.