Gesichtsmaske als Wachstumsförderer bei Kieferfehlstellungen
Die nicht allzu beliebte Gesichtsmaske ist eine außerhalb des Mundes verankerte kieferorthopädische Apparatur. Abgesehen vom ästhetischen Aspekt ist sie jedoch ein sehr effektives kieferorthopädisches Gerät zur Beeinflussung des Ober- und Unterkieferwachstums.
Eingesetzt wird die Gesichtsmaske zur Behandlung einer Progenie. Darunter ist eine Kieferfehlstellung zu verstehen, bei der der Unterkiefer zu weit vorne und der Oberkiefer zu weit hinten liegt. Durch ein solches Missverhältnis zwischen Ober- und Unterkieferlageposition, kann es hierbei zu einem frontalen Kreuzbiss bzw. zu einer progenen Verzahnung kommen. Hierbei beißen die unteren Schneidezähne vor die oberen. Je nach Ursache wird die Progenie in eine echte und unechte unterteilt. Die echte Progenie ist durch ein überschießendes Unterkieferwachstum gekennzeichnet, wohingegen bei einer unechten der Oberkiefer unterentwickelt ist. Auch wird die Gesichtsmaske häufig bei Patienten mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte eingesetzt, da es hier oft zu einer Unterentwicklung des Oberkiefers kommt. Mit einer Gesichtsmaske strebt man eine Wachstumsförderung des Mittelgesichts bzw. des Oberkiefers an. Zum richtigen Zeitpunkt und mit einer guten Mitarbeit wird versucht so späteren komplizierten kieferorthopädischen Maßnahmen mit chirurgischen Eingriffen entgegenzuwirken.
Um eine optimale Wirkung zu erzielen, ist es hier angeraten im Alter von 7-10 Jahren eine Behandlung anzufangen. Die beste Wirkung wird meist in der frühen Wechselgebissphase erzielt, da die Maske in dieser Zeit vorwiegend auf die Kiefer wirkt. Je älter der Patient ist bzw. wird, kippt das Wirkungsverhältnis zwischen skelettaler Wachstumsförderung und dentaler Bewegung immer mehr auf Seiten der dentalen Bewegung. Getragen werden sollte die Gesichtsmaske so viel wie möglich, um das beste Ergebnis zu erzielen. Das heißt, dass sie nachts und nach der Schule so lange wie möglich getragen werden sollte. Die Tragezeit pro Tag sollte so bei ca. 14 Stunden liegen. Je nach Mitarbeit beträgt die Tragedauer um die ½ bis 1 ½ Jahre. Die Gesichtsmaske gibt es in verschiedenen Formen, die sich leicht in ihrem Aufbau und somit auch leicht in ihrer Wirkung unterscheiden. Im Folgenden gehen wir auf zwei Varianten genauer ein.
Zum einen gibt es die Gesichtsmaske nach Delaire. Sie stützt sich über Pelotten (Auflageflächen) an der Stirn und am Kinn ab, die in vertikaler Richtung über eine dünne Metallschiene verbunden sind. An dieser Metallschiene ist ein Schraubensystem befestigt, welches stufenlos justiert werden kann. Über elastische Züge ist dieses Schraubensystem wiederrum mit der festsitzenden Zahnspange im Oberkiefer verbunden und bewirkt eine Zugkraft, die dem Oberkiefer einen Wachstumsimpuls nach vorne gibt. Zum anderen verwendet die Gesichtsmaske nach Grummons ebenfalls eine Stirnpelotte, stützt sich aber nicht zusätzlich am Kinn, sondern beidseitig am Jochbein ab.
Finanzierungsmöglichkeiten
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